Individualausbildung
„Risiko- und Krisenkommunikation“

„Dass die Sonne morgen aufgehen wird, ist eine Hypothese."

(Ludwig Wittgenstein)

Krisen sind immer vielschichtig, dynamisch und schwer zu kontrollieren. Denn der – aufgrund des hohen Vernetzungs­grades von Gesellschaft und Wirtschaft – ständig steigende Komplexitätsgrad der Systeme führt immer häufiger zu scheinbar unlösbaren, multifaktoriellen Krisenereignissen.

Als Pressesprecher*in, Berater*in, Freiberufler*in, Unternehmer*in oder leitende(r) Mitarbeiter*in sind sie damit konfrontiert schwierige Themen in der Welt der Echtzeitkommunikation federführend zu lösen oder sind in die Lösung komplexer Fragestellungen involviert. Häufig sind diese relevant für die Öffentlichkeit und haben damit einen direkten Einfluss auf das Unternehmensimage.

Vermutlich haben sie die speziellen Mechanismen dieser kritischen Situationen bereits kennengelernt. Dabei haben Sie festgestellt, dass das Maßnahmenportfolio regulärer Lösungs- und Kommunikationspolitik nicht ausreicht.

Sie möchten daher die Gesetzmäßigkeiten des Risikos und der Krise besser kennenlernen und Lösungsansätze entwickeln, die in Ausnahmesituation wirken.

Krisensituationen erfordern aufgrund ihrer Individualität flexibles und überlegtes Handeln in Zeiten höchster Anspannung. Die Individualausbildung leistet einen Beitrag dazu Verständnis, Lösungsfähigkeit und Belastbarkeit in Ausnahmesituationen zu verbessern.

Neben interaktiver Theorievermittlung umfasst die Methodik praktische Arbeiten, Fall-Analysen, Diagnose-Tools (zum Kommunikations- und Stressverhalten), Literaturstudium und Reflexion. Bis zum Abschluss der Ausbildung arbeiten Sie optional an einem Krisenkonzept, das idealerweise eine aktuelle Themenstellung aus ihrem Arbeitsumfeld thematisiert.

Sollten während der Ausbildung aktuelle Themenstellungen aus ihrem Arbeitskontext auftreten, können diese thematisch eingebunden werden.

Übersicht

Inhalte und Ablauf:

  • Krisentheorie
  • Krisenmechanismen
  • Grundregeln der Krisenkommunikation
  • Praxis: Krisenfall zur Anwendung
  • Risiko und Ungewissheit
  • Risikokommunikation
  • Stufenmodell der Risiko- und Krisenkommunikation
  • Praxis: Krisenfall zur Anwendung
  • Krisentools (Krisenmanual, Stufenmodell)
  • Katastrophenkommunikation
  • Recherchesituationen und Q&A-Szenarien
  • Praxis: Krisenfall mit Frage- und Antwortszenarien
  • Menschliche Krisenmechanismen und Strukturen von Krisenteams
  • Work Place Violence
  • Interne Kommunikation
  • Praxis: Process-Communication-Model (PCM)
  • Formen der Cyberkriminalität
  • Desinformation und Datendiebstahl
  • Deep Web
  • Praxis: Krisensimulation

Ausbildungsleitung

Martin Zechner wirkte im Rahmen seiner Berufslaufbahn bei mehr als 300 Krisen- und Risikoprojekten sämtlicher Komplexitätsgrade im In- und Ausland (Deutschland, Schweiz, Slowenien, Kroatien, Großbritannien und USA) mit. Seine Expertise stellt dieser in Beratungsprojekten  als „Senior Advisor“ zur Verfügung.

Organisation & kosten

Die gesamte Ausbildung umfasst einen Zeitraum von ca. 4 bis 6 Monaten und findet in Graz oder Wien statt. Sollte eine weite Anreise erforderlich sein, können – aus Gründen der Zeitökonomie – zwei Module an hintereinander folgenden Tagen abgehalten werden.

Neben der Absolvierung der einzelnen Module ist ein begleitendes Literaturstudium und Selbstreflexion erforderlich.

Im Vorfeld zum vierten Modul erfolgt ein PCM-Test. Das auf die – von dem amerikanischen Psychiater und Psychoanalytiker Eric Berne begründete – „Transaktionsanalyse“ aufbauende und vom Psychologen Talbi Kahler für die NASA entwickelte „Process Communication Modell“ erhebt und analysiert Ihr derzeitiges Kommunikationsmodell. Es liefert praktisch anwendbare Werkzeuge für das persönliche Krisen- und Distressverhalten. Optional kann das vierte Modul auch durch ein Schwerpunktmodul ersetzt werden. Zur Auswahl stehen die Themen „Katastrophenkommunikation“, „Kritische Infrastrukturen“, „Litigation“ und „umweltrelevante Verfahren“.

Die Ausbildungskosten für die Individualausbildung betragen netto € 5.950. Wenn Sie sich dazu entschließen das Programm zu zweit zu absolvieren, entfallen auf die zweite Person 50 Prozent der Modulkosten. Für den PCM-Test entstehen Kosten von netto € 265.